Urlaubstörn Saint Malo – Le Havre 2015



Nach der Siegerehrung und Feier traten Heiner, Jörg und Martin mit dem Mietwagen den Heimweg an.

Die neu zusammengesetzte Crew (HaJo, Dieter, Enrico und jetzt Wolfgang) wollte in der nächsten Woche im Urlaubsmodus über die Kanalinseln nach Le Havre zum nächsten Crewwechsel segeln. Die Regattasegel wurden gegen  das Überführungsset getauscht und die Planung für die Weiterfahrt vorangetrieben. Der Motor war zwischenzeitlich von einem lokalen Motorenspezialisten in die Mangel genommen. Er fand ein Dichtungsproblem im Vorfilter sowie eine Verstopfung vor der Einspritzpumpe. Offensichtlich hatte er die Ursachen gefunden, denn bei der weiteren Fahrt funktionierte der Motor klaglos bis auf Dieselaustritt an zwei Dichtungen, den wir durch kräftiges anziehen beheben konnten.

Trotz schlechten Wetters wurde die historische Stadt mit den auf Inseln vor der Küste gelegenen Forts erkundet (bei Ebbe zu Fuß erreichbar). Die zwischenzeitliche Wetterbesserung am

Sonntag 26.7.15
nutzten wir zu einem Bootsausflug zur Rance , dem Gezeitenkraftwerk, In der  Sperrwerkschleuse gab es großes Hafenkino - im hinteren Drittel der Schleuse waren keine Möglichkeiten zum Festmachen. Bei frischem achterlichen Wind wurden die Boote halt quer gestapelt. Der Endpunkt der Reise war die Festungsstadt Dinant ein unerwartetes stimmungsvolles Kleinod. Die Rückfahrt mit dem Bus durch die hügelige Bretagne rundete den Tag ab.

Montag 27.7.15
gab dann wieder schlechtes Wetter mit Sturmwarnung. Die Regenpausen nutzten wir zum Besuch des Turms Solidor mit dem Kap Hoornjee Museum.

Für Dienstag 28.7.15
war eine Wetterbesserung angesagt. Die inzwischen steigende Ungeduld in der Mannschaft machte den Zeitpunkt der Schleusung 5 Uhr zu keinem Problem. Aber kaum hatten wir das Felsgewirr der Einfahrt hinter uns gelassen, zog der Wind an auf 6 Bft und Regenschauer brachten auch mal 7 mit Böen um 35 kn. Die Einfahrt nach Jersey wurde zu einer Kreuz, die besser werdende Sicht und die mehrfache Kartenausstattung (1x NV Papier; 3 x elektronisch NV, Navionics, ISailor) erlaubte uns eine zielgenaue Navigation zwischen einigen Felsen zur St. Helier Marina, deren Einfahrt ein trockengefallenes Süll zeigte. Wir mussten noch 3 Stunden am Wartesteiger auf das steigende Wasser warten, um dann tidenunabhängig festmachen zu können. Der anschließende Besuch der betriebsamen Inselhaupstand endete bei lokalem Bier im Pub. Unser Resumee: Ort etwas heruntergekommen, Hafen sehr gut, Morgen Weiterfahrt nach Guernsey.

Mit der Tidenberechnung inzwischen bestens vertraut, verholten wir JAZARA am Mittwoch 29.7.15 gegen 8 Uhr nach draußen an den Wartesteiger. frühstückten ausgiebig und nutzten dann das auflaufende Wasser um nach Guernsey zu segeln. Der Wind kam zunächst von vorn und so arbeiteten wir uns mit Kreuzschlägen an der Südküste voran. Dann ging es zunächst mit halbem Wind weiter.

Guernsey gab uns dann wenig Leeschutz sondern empfing uns mit kräftigen Fallböen die morphologische Veränderungen am Großsegel bewirkten. Im Vorhafen von St. Peter Port angekommen, nahm uns ein Einweiser im Dinghy freundlich in Empfang und geleitete uns in den tidenunabhängigen Teil an einen freien Liegeplatz. Wir hatten offensichtlich richtig gerechnet und waren rechtzeitig angekommen. Es folgte die obligatorische Ortsbesichtigung und der Umtrunk im Pub. Gepflegter stimmungsvoller Ort mit früh geschlossenen Läden (17:30); Stimmung und Umgebung  zum Wiederkommen.

Aber um Le Harve rechtzeitig erreichen zu können, mußten wir am nächsten Morgen durchs Alderney Race; entsprechend früh wurde die Ruhestatt aufgesucht.

Donnerstag 30.7.15
Unser Start gegen 8 Uhr war spektakulär, Sonnenschein, 4-5 Bf halber Wind versprachen eine schnelle Reise. Das Alderney Race erreichten wir etwa zur Totzeit es verhielt sich recht zahm, dagegen hatten wir zuvor vor der Insel Herm mit einem Bereich Stromkabbelungen zu kämpfen so, daß einige Male das Vorschiff unter Wasser war. Ähnlich war es auch bei der Ausfahrt aus dem Race beim Kap Hague, aber die Beschreibungen in der Literatur wurden nicht erreicht. Der Strom um 4 kn schob kräftig, so daß wir in 3 Stunden 32 sm segelten.

Zäh wurde dann der Abschnitt vor Cherbourgh Richtung Kap Levi. Auch ein Schlag unter Land brachte uns nicht entscheidend weiter. Nach Rundung des Kaps konnte der Spi Richtung Le Havre gesetzt werden. Mit der einbrechenden Nacht stellte auch der Wind seine Tätigkeit ein. Das Anlaufen von Barfleur wurde verworfen und unter Motor weiter auf Le Havre zugehalten, das dann gegen 3 Uhr am Freitag den 31.7.15 erreicht wurde.

Nach einem ausgiebigen Frühstück dann Segelwechsel zurück auf das Regattagroß (das Fahrtengroß war reif für die Tonne). Beim Segelwechsel fällt Enricos Gleitsichtbrille ins Wasser. Wie sagt er so treffend: „Dummheit muss betraft werden“. Das Brillenband wurde schlicht nicht benutzt. Ein Blick auf den Tiefenmesser offenbart das ganze Dilemma. 8,5 m Wassertiefe. Wolfgang kann einen Taucher anheuern, der dann Stunden später bei Niedrigwasser (3,5 m) das Unmögliche schafft. Brille gerettet, viel Geld gespart.
 
Vorbereitungen zum Crewwechsel (Werner an Bord und Enrico + Dieter von Bord) sowie Ortsbesichtigungen - nicht schön aber architektonisch markant- bestimmten den  Tag.
Der Crewwechsel wurde in einem typischen Bistro und einem opulentem landestypischen Menu eingeleitet. 

Samstag 1.8.15
Am nächsten Morgen um 8 Uhr wurde gestartet, Dieter und Enrico brechen mit dem Auto Richtung Deutschland; Werner, Wolfgang und HaJo mit JAZARA Richtung Fecamp auf.

HaJo

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